
Kornnatter und Ihre Farbmorphen
Kornnattern und ihre Farbmorphen – Vielfalt durch selektive Zucht
Kornnattern (Pantherophis guttatus) gehören zu den beliebtesten Terrarienschlangen – und das nicht ohne Grund. Sie sind pflegeleicht, friedlich und sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Halter geeignet. Besonders faszinierend ist die enorme Vielfalt an Farb- und Zeichnungsvarianten (sogenannten Farbmorphen), die durch jahrzehntelange selektive Zucht entstanden ist. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die gängigsten und etablierten Kornnatter-Morphen vor, erklären die Grundlagen der Vererbungslehre nach Mendel und zeigen, warum die Zucht dieser Farbmorphen keine gesundheitlichen Nachteile für die Tiere mit sich bringt. Zudem erfahren Sie, welche Ausstattung – vom Terrarienbeleuchtung bis zur passenden Terrarium-Größe – für Kornnattern ideal ist. Alle vorgestellten Farbmorphen finden Sie natürlich im Terraristikladen – wir züchten die hochwertigsten Kornnattern selbst und bieten gesunde Nachzuchten in bester Qualität.
Von Classic bis Okeetee – Die Ursprungsformen der Kornnatter
Die natürliche Wildform der Kornnatter wird häufig als Classic bezeichnet. Diese klassische Kornnatter zeigt ein orange-braunes Grundmuster mit roten Sattelflecken und schwarzen Rändern. Als Beispiel einer Wildfarbe gilt die Classic Kornnatter, die dem Erscheinungsbild in freier Wildbahn entspricht. Durch regionale Variation entstanden sogenannte Lokalformen: Ein bekanntes Beispiel ist die Okeetee-Kornnatter, die durch besonders leuchtende Orangetöne und dicke schwarze Umrandungen der Flecken auffällt. Diese wunderschöne Variante stammt ursprünglich aus dem Okeetee-Gebiet in South Carolina. Im Hobby wurden Okeetee-Linien weiter verfeinert – eine davon ist die berühmte Abbott’s Okeetee, die intensiv kontrastierende Farben aufweist. Sowohl die klassische Okeetee Kornnatter als auch die hochwertige Abbotts Okeetee Kornnatter sind beliebte Farbmorphen, die den Grundstock vieler Zuchtlinien bilden. Eine weitere natürlich inspirierte Variante ist die Miami Phase (Miami Kornnatter), die einen grauen Grundton mit rötlich-orangen Flecken hat – ideal angepasst an die Kalksteinregionen um Miami, Florida. Diese lokalen Farbtöne zeigen, dass bereits in der Natur Variationen vorhanden sind, die Züchter durch Selektionszucht erhalten und hervorheben.
Rezessive Farbmutationen – Albino, Anery und mehr
Neben den Wildfarbvarianten entdeckten Züchter im Laufe der Zeit genetische Mutationen, die neue Farben hervorbrachten. Viele dieser Farbmorphen sind rezessiv vererbbar – das heißt, ein Tier muss zwei Kopien des betreffenden Gens tragen, damit die Farbmutation sichtbar wird. Die erste weit verbreitete Mutation war Albino, auch Amelanistic genannt. Albino-Kornnattern produzieren kein schwarzes Pigment (Melanin). Dadurch erscheinen sie leuchtend orange-rot mit hellen gelb-weißen Bereichen; die Augen sind rot. Ein schönes Beispiel ist unsere eigene Nachzucht, die Albino Kornnatter (im Shop als „Red Albino“ bezeichnet). Ihre auffällige rote Farbe kommt zustande, weil nur das rote und gelbe Pigment übrig bleibt – ein echter Hingucker für jedes Terrarium!
Ebenfalls rezessiv ist die Mutation Anerythristisch (Anery). Anery-Kornnattern fehlt das rote Farbpigment, wodurch sie in Grautönen, Schwarz und Weiß erscheinen. Man spricht daher auch von der „schwarz-weißen“ Kornnatter. Diese wunderschönen Tiere erinnern farblich an kleine graue Schlangen mit einem Hauch von Silber. Ein Beispiel aus unserer Zucht ist die Anery Tessera Kornnatter, die zusätzlich ein besonderes Zeichnungsmuster (Tessera) aufweist – dazu später mehr. Eine Variante des Anery-Gens ist Charcoal (auch Anery Typ B genannt), die zu einem noch blasseren Grau führt. Kombiniert man Charcoal mit Albino, erhält man eine ganz weiße Kornnatter mit roten Augen, im Hobby „Blizzard“ genannt – bei uns als Black Albino Kornnatter im Angebot. Blizzard/Black-Albino-Kornnattern sind nahezu reinweiß und wirken äußerst exotisch.
Eine weitere wichtige rezessive Farbmutation ist Hypomelanistic (Hypo). Hypo-Kornnattern besitzen reduziertes schwarzes Pigment, sind also „aufgehellt“. Sie zeigen meist intensivere Rot- und Orangetöne, da das dunkle Melanin fehlt, allerdings behalten sie im Gegensatz zu Albinos ihre dunklen Augen. Es gibt verschiedene Linien des Hypo-Gens (Hypo A, B usw.), darunter auch die in Deutschland entstandenen Varianten Strawberry und Lava. Die Lava Kornnatter zum Beispiel ist eine besonders kräftige Hypo-Linie, die für ein intensives Rot-Orange sorgt. Hypo-Mutationen sind vor allem in Kombination mit anderen Genen beliebt, weil sie die Farben leuchtender machen.
Zusätzlich haben Züchter weitere rezessive Farbmutationen etabliert: Caramel (ein Gen, das die roten Anteile dämpft und oliv-gelbe Töne hervorbringt), Lavender (führt zu einem lavendelgrauen, pastellartigen Farbschema) und Kastanie (Chestnut, eine in Europa entdeckte Mutation, die braune Farbtöne erzeugt). Eine Kastanien-Kornnatter hat einen warmen, kastanienbraunen Grundton – kombiniert mit dem Sunkissed-Gen entsteht die goldene Morphe „Auratum“. Nicht zu vergessen Sunkissed – eine Mutation aus der Miami-Linie, die das Muster leicht verändert und die Farben intensiver erscheinen lässt. Ein Beispiel ist die zweifache Mutation Sunkissed Kastanie Kornnatter, bei der zwei Gene (Sunkissed und Kastanie) zusammenwirken und für ein einzigartiges Farbbild sorgen. All diese Einzelfarben lassen sich durch Mendelsche Vererbung weiter kombinieren, was zu einer schier unglaublichen Palette an Farbmorphen führt.
Kombinationsmorphen – Schneekönige und leuchtende Buttercorns
Richtig spannend wird es, wenn mehrere Farbmutationen in einer Kornnatter zusammenkommen. Dank der vorwiegend rezessiven Vererbung lassen sich verschiedene Gene über Generationen anzüchten und in einem Tier vereinen. Solche zweifachen oder dreifachen Morph-Kombinationen haben oft eigene Namen. Ein Klassiker ist die Snow-Kornnatter – sie trägt sowohl Albino- als auch Anery-Gene. Eine Snow Kornnatter ist beinahe weiß mit einem zarten Hauch von Gelb oder Rosé; ihre roten Augen verraten die Albino-Beteiligung. Es ist gewissermaßen die „Schneeschlange“ unter den Kornnattern. Ähnlich erscheint die Blizzard (Albino + Charcoal), die wie erwähnt reinweiß ist. Eine weitere beliebte Kombination ist Ghost – das Zusammenwirken von Anery und Hypo. Ghost-Kornnattern sind pastellgrau mit reduzierter Zeichnung, quasi die „Geister“-Version einer Kornnatter, da ihnen sowohl rote als auch ein Großteil der schwarzen Pigmente fehlen. Auch Ghosts zeigen ein eindrucksvolles silbergraues Erscheinungsbild und sind sehr gefragt.
Durch Kombination von Albino mit anderen Farbgene entstehen leuchtende neue Morphen: Zum Beispiel Albino + Hypo ergibt im Fachjargon oft Sunglow genannte Varianten – diese Schlangen sind besonders kräftig rot-gelb gefärbt, da sowohl das schwarze Pigment fehlt als auch das verbleibende noch intensiver strahlt. Ein Beispiel wäre eine Albino-Hypo-Diffused-Kombination, die man als „Fire“ bezeichnet, was einer Albino-Bloodred entspricht. Unsere Albino Bloodred Kornnatter (auch Fire-Morphe) demonstriert eindrucksvoll, wie knallrot eine Kornnatter sein kann, wenn sowohl das Melanin fehlt als auch das Zeichnungsmuster reduziert ist. Ebenfalls strahlend wirkt Butter – eine Kombination aus Albino (Amel) und Caramel. Eine Butter Kornnatter zeigt ein hübsches buttergelbes bis apricotfarbenes Schuppenkleid, da das Albino-Gelb mit dem Caramel-Gen verstärkt wird. Wer gelblich-goldene Schlangen mag, wird von Butter-Morphen begeistert sein.
Natürlich lassen sich auch drei und mehr Gene kombinieren. Viele dieser Mehrfach-Morphen tragen spezielle Namen. Ein paar Beispiele: Snow Motley (Albino + Anery + Motley-Muster) resultiert in einer fast weißen Schlange mit teils leichtem Muster. Opal steht für Albino + Lavender, wodurch eine rosig-hellviolette Schlange entsteht. Amber kombiniert Caramel + Hypo und ergibt bernsteinfarbene Töne. Sehr eindrucksvoll sind auch neue Entwicklungen wie Palmetto (eine beinahe reinweiße Kornnatter mit vereinzelten bunten Flecken, durch ein dominantes Gen verursacht) oder Scaleless (schuppenlose Kornnattern durch ein rezessives Gen) – beide Morphen sind relativ neu und begeistern Liebhaber durch ihr außergewöhnliches Äußeres. Diese sehr besonderen Varianten sind allerdings selten und meist teurer; im Terraristikladen können wir auf Anfrage nahezu jede Morphe beschaffen, da wir über ein weltweites Züchternetzwerk verfügen.
Zeichnungsmorphen – Von Streifen und Mustern
Nicht nur die Farbe, auch das Muster einer Kornnatter kann genetisch verändert sein. Zwei wichtige rezessive Zeichnungs-Mutationen sind Motley und Striped. Kornnattern mit dem Motley-Muster zeigen auf dem Rücken statt der üblichen Sattelflecken eher runde bis herzförmige Flecken oder sogar ein aufgelöstes Muster, oft mit einem hellen, ungezeichneten Bauch (während Wildtyp-Kornnattern ein Schachbrettmuster am Bauch haben). Motley-Morphen wirken sehr elegant und gleichmäßig. Striped-Kornnattern hingegen tragen Längsstreifen, die vom Kopf bis zum Schwanz verlaufen, anstelle der üblichen Querbänder. Eine gestreifte Kornnatter, wie unsere Striped Snow Kornnatter, kann z.B. schneeweiß mit gelblichen Längslinien sein – ein wirklich außergewöhnlicher Anblick! Interessant: Wenn eine Kornnatter sowohl das Motley-Gen als auch das Striped-Gen in doppelter Ausführung besitzt, resultiert oft ein nahezu zeichnungsloses Tier. Diese zweifache Muster-Kombi nennt man im Deutschen manchmal „Patternless“ (musterlos), da die Schlange dann weder Flecken noch Streifen zeigt, sondern einfarbig erscheint. Ein Beispiel dafür ist unsere **Striped Patternless** Variante, bei der die Mischung aus Streifen- und Motley-Gen zu einem einheitlichen Farbkleid geführt hat.
Einen echten Durchbruch in der Kornnatter-Zucht stellte das Tessera-Gen dar. Tessera ist ein dominantes Muster-Gen (das heißt, bereits eine Genkopie bewirkt das neue Muster), welches 2007 entdeckt wurde. Tessera-Kornnattern zeigen ein attraktives, feines Streifenmuster: einen breiten Streifen in der Rückenmitte, gesäumt von komplexen seitlichen Mustern. Dieses Gen vererbt sich einfach dominant, sodass es sich schnell in vielen Farbvarianten verbreitet hat. Man kann Tessera mit allen Farbmorphen kombinieren, um noch spannendere Schlangen zu erhalten. Beispielsweise gibt es leuchtend orange Albino-Tesseras, aber auch subtilere Varianten wie Anery-Tesseras in Grau und Schwarz. Im Shop haben wir z.B. die Sunglow Motley Tessera Kornnatter, welche gleich drei Besonderheiten vereint: Albino/Hypermelanismus (Sunglow-Farbe), Motley und Tessera-Muster – ein wahrhaft einzigartiges Tier. Durch Tessera entstand eine ganz neue Ästhetik bei Kornnattern, die fast an exotische Natternarten erinnert. Dominante Gene wie Tessera (oder das seltenere Palmetto) haben den Vorteil, dass sie sich schon in der ersten Generation zeigen, wenn man ein entsprechendes Tier einkreuzt. So konnte die Vielfalt der Morphen rasant wachsen.
Genetik verstehen: Mendelsche Vererbungslehre einfach erklärt
Wie kommen all diese Farb- und Zeichnungsmorphen zustande? Die Antwort liegt in der Genetik. Gregor Mendel entdeckte bereits im 19. Jahrhundert die Regeln der Vererbung, die auch für die Kornnatter-Zucht grundlegend sind. Vereinfacht gilt: Jede Kornnatter hat jedes Gen doppelt (jeweils eines von jedem Elternteil). Ein dominantes Gen setzt sich bereits durch, wenn es nur einmal vorhanden ist (Beispiel: Tessera – ein Elternteil Tessera reicht, damit etwa die Hälfte der Nachkommen Tessera-Muster zeigt). Ein rezessives Gen hingegen wird nur sichtbar, wenn die Schlange zwei Kopien davon trägt – ist nur eine Kopie vorhanden, bleibt die Morphe „verborgen“ (das Tier ist dann heterozygot, umgangssprachlich „het“, für diese Morphe). Für viele Farbmorphen wie Albino, Anery, Hypo etc. sind die Regeln wie in Mendels Schaugarten mit den Erbsen: Verpaart man zwei heterozygote Eltern (z.B. beide tragen das Albino-Gen verborgen), so treten die Farben nach dem bekannten Zahlenverhältnis auf. Beispiel Albinismus: Eine normale Kornnatter, die das Albino-Gen trägt (aber nicht sichtbar zeigt), wird mit einer ähnlichen het Albino verpaart. Statistisch gesehen werden 25 % der Jungtiere Albinos sein (haben von beiden Eltern das Albino-Gen erhalten), 50 % werden wieder het Albino tragen (sehen normal aus, tragen aber ein Albino-Gen) und 25 % werden keine Albino-Gene haben. Dieses 1:2:1-Verhältnis ist das typische Mendelsche Vererbungsmuster bei einem rezessiven Gen. In der Praxis bedeutet das: Züchter können gezielt zwei passende Tiere verpaaren, um bestimmte Morphen zu erhalten, oder auch verschiedene Morphen kreuzen, um Kombinationen zu erzeugen. Wichtig ist nur, die Genetik der Elterntiere zu kennen. Daher wird in der Kornnatter-Zucht genau Buch geführt, welche versteckten „hets“ ein Tier besitzt. So kann man z.B. vorhersagen, dass beim Kreuzen einer Albino mit einer Anery alle Nachkommen wildfarben aussehen, aber zweifach het (Albino und Anery) sind – verpaart man diese wiederum untereinander, schlüpfen etwa 1/16 zweifache Albino-Anery, also Snow-Morphen. Das klingt kompliziert, folgt aber streng den Mendelschen Regeln der Kombinatorik.
Übersicht wichtiger Farbmorphen und Gene:
- Classic / Wildtyp: Normale Färbung (orange/rot mit schwarzen Säumen). Ausgangsform jeder Zucht. Beispiel: Classic Kornnatter.
- Albino (Amel): Rezessiv. Keine schwarze Pigmente – leuchtend rote und gelbe Farben, rote Augen. Beispiel: Albino (Red Albino) Kornnatter.
- Anery (Anerythristisch): Rezessiv. Keine roten Pigmente – graue, schwarze und weiße Farbgebung. Beispiel: Anery Kornnatter (hier in Tessera-Form).
- Charcoal: Rezessiv (Anery Typ B). Ähnlich Anery, führt zu sehr blassen Grau/Weiß-Tönen. Albino + Charcoal = Blizzard (Black Albino Kornnatter).
- Hypo: Rezessiv. Weniger schwarzes Pigment – aufgehellte Variante des Wildtyps. Es gibt verschiedene Linien (Hypo, Strawberry, Sunset, Lava). Beispiel: Lava Kornnatter (Hypo-Linie).
- Bloodred (Diffused): Rezessiv. Zeichnung auf dem Rücken stark reduziert, Bauch nahezu ohne Muster (einfarbig). Bloodred-Kornnattern sind meist tiefrot gefärbt. Beispiel: Bloodred Kornnatter.
- Caramel: Rezessiv. Verringert rote Pigmente, erzeugt goldbraune bis olivfarbene Töne. Zeigt oft gelbliche Bereiche. (Kombi Albino+Caramel = Butter).
- Lavender: Rezessiv. Färbt die Schlange lavendelfarben (grau-violett). Augen oft rubinrot. (Kombi Albino+Lavender = Opal).
- Sunkissed: Rezessiv. Verändert Muster und intensiviert Orange. Stammt aus Miami-Linie. (Kombi Sunkissed+Caramel = Auratum).
- Kastanie (Chestnut): Rezessiv. Ergibt braunrote Farbtöne. In Europa entdeckt. (Kombi Kastanie+Albino ergibt sehr helle Rottöne.)
- Ultra/Ultramel: Co-dominant allele zu Amel (entstanden durch Einkreuzung der Texas-Ratsnake). Ultramel ist Mischform aus Ultra und Amel und wirkt wie ein schwächeres Albino mit leichten Grautönen. Erweitert die Palette (z.B. Ultramel Caramel = Amber).
- Motley: Rezessives Zeichnungsgen. Runde/verbundene Rückenflecken, heller bauch ohne Checker. Sorgt oft für gleichmäßiges Muster.
- Striped: Rezessives Zeichnungsgen. Längsstreifen anstelle von Flecken. Führt zu gestreiften Tieren. (Motley + Striped kombiniert = Patternless).
- Tessera: Dominantes Zeichnungsgen. Feiner, langer Mittelstreifen und komplexe Flankenzeichnung. Sehr variabel, kombiniert sich mit allen Farben. Beispiel: Tessera Kornnatter (hier als Sunglow Motley Tessera).
- Besondere Dominante Morphen: Palmetto (weiß mit farbigen Sprenkeln, dominantes Gen) und Scaleless (schuppenlos, rezessiv) seien als Kuriositäten erwähnt – sie zeigen die Extrempunkte der Zucht, sind aber ebenfalls gesunde Tiere.
Keine Angst vor Farbvielfalt – Gesunde Zucht ohne Defekte
Ein wichtiger Punkt für Profis und verantwortungsbewusste Hobbyzüchter: Die selektive Zucht der Kornnattern auf bestimmte Farbmorphen hat in all den Jahren zu keiner Schwächung oder krankhaften Veränderung der Tiere geführt. Kornnattern gelten genetisch als robust. Es sind bis heute *keine* erblich bedingten Defekte bekannt, die spezifisch auf eine Farbmorphe zurückzuführen wären. Das bedeutet, dass eine Albino-Kornnatter oder eine Snow-Kornnatter genauso vital, langlebig und fortpflanzungsfähig ist wie ein wildfarbiges Tier. Warum ist das so? Zum einen haben Kornnattern einen großen Genpool und Züchter achten darauf, nicht übermäßig eng zu verpaaren (Outcrossing mit Wildtypen oder fremden Linien hält die Genvielfalt hoch). Zum anderen betreffen die Mutationen meist nur die Pigmentzellen der Haut und Augen – diese Änderungen haben keinen negativen Einfluss auf innere Organe, Skelett oder Immunsystem. Ein Albino sieht zwar anders aus, aber physiologisch funktioniert er genau wie seine normal gefärbten Artgenossen. Selbst bei exotischeren Morphen wie Scaleless (die schuppenlosen) hat sich gezeigt, dass die Tiere bei richtiger Haltung gesund sind und sich normal häuten und fortpflanzen können. Wichtig ist natürlich, dass Züchter verantwortungsvoll umgehen: Im Terraristikladen legen wir größten Wert auf die Gesundheit unserer Zuchttiere. Wir kombinieren nur genetisch einwandfreie Tiere und vermeiden bekannte Problemfälle (sollten etwa in anderen Arten bestimmte Morphen mit Fehlbildungen einhergehen, würde man diese nicht züchten). Bei Kornnattern gibt es solche Problem-Morphen glücklicherweise nicht. So können Sie sich als Halter darauf verlassen, dass eine farbenfrohe Kornnatter aus unserer Zucht nicht nur schön anzusehen, sondern auch kräftig und gesund ist.
Haltung und Ausstattung – das perfekte Heim für Ihre Kornnatter
Ob klassisch wildfarben oder knallbuntes Morph-Tier: Alle Kornnattern stellen ähnliche Ansprüche an ihr Zuhause. Die Terrarien-Einrichtung sollten Sie genauso sorgfältig planen wie die Wahl der Schlangenfarbe. Ein ausreichend großes Terrarium ist die Grundlage – für ausgewachsene Kornnattern empfehlen sich Terrarien ab etwa 100×50×50 cm (L×B×H). Als bodenbewohnende Schlangen klettern Kornnattern zwar gelegentlich, benötigen aber vor allem genug Bodenfläche zum Schlängeln und Verstecken. Wichtig ist eine geeignete Terrarienerde oder ein anderes Substrat als Bodengrund, in dem die Kornnatter auch mal graben kann. Hier hat sich eine Mischung aus lockerer Erde, Rindenmulch oder Pinienrinde bewährt – unser Shop bietet spezielle **Terrarienerde** an, die Feuchtigkeit hält und grabfähig ist, ohne Schimmel anzusetzen. Für Klettermöglichkeiten und Verstecke sorgen Äste, Korkröhren und künstliche oder echte Pflanzen. Stöbern Sie gerne in unserer Kategorie Einrichtung & Deko, wo wir vom Kletterast bis zur Höhle alles bereithalten, um das Terrarium naturnah und strukturiert zu gestalten.
Nicht zu vergessen ist die richtige Technik: Kornnattern brauchen einen Wärmespot und einen Tag-Nacht-Rhythmus. Mit einer guten Terrarienbeleuchtung stellen Sie sicher, dass Ihr Tier aktiv und gesund bleibt. Tagsüber mögen es Kornnattern warm (30 °C an einem lokalen Wärmepunkt, ~24 °C im Rest) und nachts etwas kühler. Heizmatten oder -kabel können den Bodengrund temperieren, eine kleine UV-Lampe plus LED oder Leuchtstoffröhre sorgt für ausreichendes Licht – dies fördert auch das natürliche Farbkleid Ihrer Schlange. In unserem Shop finden Sie passende Beleuchtungssets und Thermostate, um das Klima optimal zu regeln. Achten Sie darauf, dass immer ein flacher Wassernapf mit frischem Wasser bereitsteht, den die Schlange auch als Badegelegenheit nutzen kann.
Fazit: Kornnattern sind wundervolle Schlangen für Anfänger und Fortgeschrittene, und dank der vielen Farbmorphen kann man sein ganz persönliches Wunschtier finden. Ob Sie die klassische Schönheit einer Okeetee schätzen, vom leuchtenden Orange einer Albino begeistert sind oder die Eleganz einer grau-weißen Anery bevorzugen – für jeden Geschmack gibt es die passende Kornnatter. Und das Beste: Durch selektive Zucht stehen diese faszinierenden Farbschläge heutzutage robust und ohne genetische Nachteile zur Verfügung. Alle im Artikel genannten Morphen (und noch viele mehr) können Sie bei uns im Terraristikladen entdecken. Wir sind stolz darauf, seit über 30 Jahren Kornnattern zu züchten, und beraten Sie gern bei der Auswahl Ihres neuen Schützlings. Schauen Sie in unserem aktuellen Bestand – vielleicht wartet dort schon Ihre Traum-Kornnatter in strahlender Wunschfarbe auf Sie! Viel Freude bei der faszinierenden Welt der Kornnatter-Farben und beim Einrichten Ihres Terrariums wünscht Ihnen das Team vom Terraristikladen.