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Vogelspinnen - Haltung und Pflege

Vogelspinnen - Haltung und Pflege

Geschätze Lesezeit: 10 Minuten

Vogelspinnen – Haltung und Pflege im Terrarium

Vogelspinnen gehören zu den faszinierendsten Terrarientieren. Sie sind relativ pflegeleicht, benötigen wenig Platz und bestechen durch ihre ruhige, genügsame Art. Bevor man sich jedoch eine Vogelspinne anschafft, sollte man sich gründlich informieren. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die Haltung, Ernährung und Gesundheit von Vogelspinnen sowie die Einrichtung eines artgerechten Terrariums. Wir geben Ihnen außerdem nützliche Tipps zu geeigneter Technik und Produkten aus unserem Shop, damit Ihre achtbeinigen Mitbewohner sich rundum wohlfühlen.

Was Sie als Vogelspinnenhalter wissen sollten

  • Lebensweise: Abhängig von der Art gibt es bodenbewohnende, baumbewohnende und unterirdisch lebende Vogelspinnen.
  • Terrarium: Ein kleines, würfelförmiges Terrarium mit natürlicher Einrichtung sowie passender Beleuchtung, Wärmequelle und Messtechnik ist ideal.
  • Fütterung: Lebende Insekten (z.B. Heimchen, Grillen) und bei großen Arten gelegentlich Nestmäuse; Fütterungsabstand meist 7 bis 14 Tage.
  • Pflegeaufwand: Gering – Vogelspinnen sind einfach und kostengünstig zu pflegen und benötigen wenig Zeit.
  • Anfängertaugliche Arten: Zum Beispiel die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, die Orangenbein-Vogelspinne, die Kraushaar-Vogelspinne sowie generell ruhige, nicht aggressive Arten.
  • Einzelgänger: Vogelspinnen werden immer einzeln gehalten, da sie Artgenossen gegenüber aggressiv sein können.

Vogelspinnen als Haustiere: Die Grundlagen

Bevor Sie eine Vogelspinne als Haustier aufnehmen, bedenken Sie bitte, dass diese Tiere erstaunlich alt werden können. Weibchen erreichen nicht selten ein Alter von 20 bis 30 Jahren, Männchen leben meist 5 bis 13 Jahre. Die Anschaffung ist also eine langfristige Verantwortung. Überlegen Sie, wer sich um die Spinne kümmern kann, falls Sie einmal verhindert sind, und ob alle Familienmitglieder mit dem neuen Mitbewohner einverstanden sind. Nicht jeder teilt die Begeisterung für Spinnen, und im schlimmsten Fall müssten Sie das Tier wieder abgeben – das wäre stressig für Mensch und Vogelspinne.

Wenn Sie sich jedoch für Beobachtungstiere begeistern und keinen Kuschelkontakt erwarten, ist die Vogelspinne ein ideales Haustier. Sie verbringt viel Zeit ruhig in ihrem Versteck und wird vor allem abends und nachts aktiv. Beachten Sie auch, dass manche anderen Haustiere (z.B. Katzen) empfindlich auf Spinnen reagieren können, insbesondere Arten mit Brennhaaren.

Die Vogelspinne sucht keinen menschlichen Kontakt

Eine Vogelspinne ist kein Tier zum Streicheln oder Herumtragen. Schon das Herausnehmen aus dem Terrarium bedeutet für sie enormen Stress. Viele Vogelspinnen versuchen zu flüchten oder können sogar zubeißen, wenn man sie unnötig hantiert. Seien Sie sich bewusst: Die Spinne braucht kein tägliches Handling – ihr Wohlergehen sichern Sie am besten, indem Sie sie in Ruhe lassen und hauptsächlich beobachten.

Beißgefahr und Gift nicht unterschätzen

Zwar ist das Gift der gängigen Terrarien-Vogelspinnen für den Menschen in der Regel nicht lebensbedrohlich, dennoch darf man einen Biss nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein Vogelspinnenbiss ist schmerzhaft. Je nach Art und individueller Empfindlichkeit des Halters kann es zu Symptomen wie Schwellungen, Rötungen, in seltenen Fällen allergischen Reaktionen oder kurzzeitigen Lähmungen rund um die Bissstelle kommen. Auch abgeworfene Brennhaare mancher Arten (vor allem aus Amerika) können Haut und Augen reizen. Gehen Sie also behutsam mit dem Tier um und vermeiden Sie Situationen, in denen die Spinne sich bedroht fühlen könnte.

Artgerechtes Vogelspinnen-Terrarium einrichten

Im Gegensatz zu vielen Reptilien brauchen Vogelspinnen kein riesiges Becken. Ein kleines Glasterrarium in etwa Würfelform (z.B. 30 x 30 x 30 cm, je nach Spinnengröße) genügt meist völlig. Wichtig ist, dass es ausbruchsicher ist – bei bodenbewohnenden Arten sind Terrarien mit Falltür vorn sehr praktisch, da man nicht versehentlich eine Schiebetür offen lässt. Glas hat sich bewährt, da es robust und leicht zu reinigen ist. **Tipp:** Besorgen Sie das Terrarium und richten Sie es komplett ein, bevor die Spinne einzieht. So können Sie in Ruhe die Bedingungen prüfen und anpassen.

Grundausstattung für Vogelspinnen-Terrarien:

  • Beleuchtung – eine kleine Tageslichtlampe (ggf. mit geringem UV-Anteil) für den Tag-Nacht-Rhythmus und etwas Wärme.
  • Heizmatte oder Heizkabel – optional unter oder an einer Seite des Terrariums für nötige Zusatzwärme (Vorsicht: nicht überhitzen, bei grabenden Arten besser keine Boden-Heizmatte direkt unterlegen).
  • Thermometer und Hygrometer – zur Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Terrarium.
  • Bodengrund & Pflanzen – geeignete Erde oder Substratmischung sowie echte oder künstliche Terrarienpflanzen zur Einrichtung.
  • Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Rindenstücke) – damit sich die Spinne tagsüber zurückziehen kann.
  • Ein flacher Trinkwasserbehälter – z.B. eine kleine Trink- & Badeschale mit täglich frischem Wasser.

Haben Sie das Terrarium eingerichtet, sollten Sie es zunächst ohne Tier 24 Stunden „probebetrieben“. Testen Sie in dieser Einlaufphase alle Geräte: Halten die Lampen die Temperatur im gewünschten Bereich? Passt die Luftfeuchtigkeit? **Wichtig:** Die Temperatur sollte tagsüber je nach Art etwa 22–28 °C erreichen und nachts etwas absinken. Stellen Sie das Terrarium nicht direkt auf eine Heizung oder an ein Fenster mit direkter Sonne – Überhitzung oder starke Temperaturschwankungen können der Spinne schaden. Wenn alles stabil läuft, können Sie Ihre Vogelspinne in ihr neues Zuhause setzen.

Zur Not können Einsteiger auch auf ein spezielles Vogelspinnen-Terrarium-Komplettset zurückgreifen, das bereits alle wichtigen Komponenten enthält. Achten Sie aber trotzdem darauf, dass das Set für die Bedürfnisse Ihrer gewählten Art passt.

Technik für ein geeignetes Terrarienklima

Wärme und Licht sind entscheidende Faktoren für die Gesundheit von Vogelspinnen. Obwohl viele Arten in der Natur Dämmerungs- oder Nachtaktiv sind, benötigen sie tagsüber eine warme Umgebung und einen Hell-Dunkel-Rhythmus. Die optimalen Temperaturen liegen – je nach Herkunft der Art – meist zwischen 23 °C und 28 °C am Tag, mit einem leichten Abfall in der Nacht. Eine zu starke Abkühlung (< 20 °C) oder Überhitzung (> 30 °C) sollten Sie vermeiden, da dies zu Stress oder im schlimmsten Fall zum Tod der Spinne führen kann.

Zur Kontrolle des Klimas gehören ein kleines Thermometer sowie ein Hygrometer unbedingt ins Terrarium. Die richtige Luftfeuchtigkeit variiert: Feuchtigkeitsliebende Arten (z.B. aus tropischen Regenwäldern) benötigen um 70–80 % Luftfeuchte, während Wüsten- und Steppenarten eher 50–60 % bevorzugen. **Tipp:** Sprühen Sie sparsam mit entchlortem Wasser, um die Luftfeuchte zu erhöhen, oder verwenden Sie eine Moos-Ecke als Feuchtigkeitsspeicher. Staunässe im Bodengrund unbedingt vermeiden – Vogelspinnen vertragen keine dauerhaft nassen Bedingungen.

Eine zusätzliche Wärmequelle ist oft sinnvoll. Ein kleines Spot-Licht (25 W) kann lokal für Wärme sorgen. Platzieren Sie es so, dass eine Temperaturgradient im Terrarium entsteht (ein wärmerer und ein kühlerer Bereich). Bei Arten, die viel graben, sollte eine Heizmatte keinesfalls direkt unter dem Bodengrund liegen, da die Tiere sich sonst zu dicht an die Wärmequelle eingraben könnten – hier ist eine Lampe oder Heizkabel außerhalb des Terrariums besser. Nutzen Sie bei Bedarf Zeitschaltuhren, um Beleuchtung und Heizung auf ca. 10–12 Stunden Taglicht zu programmieren.

Welche Bepflanzung im Vogelspinnenterrarium?

Echte Pflanzen können das Mikroklima im Terrarium positiv beeinflussen, indem sie für Sauerstoff und etwas Luftfeuchte sorgen. Allerdings müssen Terrarienpflanzen ungiftig und unbehandelt (keine Dünger/Pestizide) sein, damit die Spinne nicht gefährdet wird. Im Zoofachhandel gibt es eine Auswahl geeigneter kleiner Pflanzen für feuchtwarme Terrarien. Beliebte Beispiele sind:

  • Kletterficus (Ficus pumila)
  • Nestfarn (Asplenium nidus)
  • Efeutute (Epipremnum aureum)

Diese Gewächse sind robust und kommen mit Terrarienbedingungen gut zurecht. Beachten Sie jedoch: Gräbt Ihre Vogelspinne gerne, werden echte Pflanzen möglicherweise regelmäßig ausgegraben oder beschädigt. In solchen Fällen sind künstliche Terrarienpflanzen eine praktische Alternative – sie sehen dekorativ aus und nehmen es nicht übel, wenn die Spinne im Substrat wühlt. Sorgen Sie generell für ausreichend stabile Verstecke und Klettermöglichkeiten, damit die Pflanzen nicht die einzige Struktur bieten. So gestalten Sie ein natürliches, aber auch pflegeleichtes Umfeld.

Bodengrund: Das A und O für die Gesundheit

Der richtige Bodengrund (Substrat) im Terrarium ist enorm wichtig. Er sollte grabfähig, feuchtigkeitsregulierend und schimmelfrei sein. Viele Halter verwenden ungedüngte Blumenerde aus dem Baumarkt, die mit etwas Sand oder Kokoshumus gemischt wird. Um sicherzugehen, können Sie jedoch auch auf spezielle Terrarien-Erde aus dem Fachhandel zurückgreifen. Wichtig: Das Substrat muss frei von Schädlingen sein – keine Kellererde verwenden, da hier Parasiten oder Milben enthalten sein könnten.

Füllen Sie den Bodengrund ruhig etwas höher ein (bei Bodenbewohnern gern 5–10 cm oder mehr, je nach Terrarienhöhe). So kann die Spinne nach Belieben graben und sich eingraben, was ihr Sicherheitsgefühl erhöht. Halten Sie das Substrat bei Bedarf leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. In einem zu nassen Boden drohen Schimmel und Bakterien, die der Vogelspinne schaden könnten. Überprüfen Sie den Bodengrund regelmäßig auf Sauberkeit – etwa alle sechs Monate empfiehlt sich ein Teil- oder Komplettwechsel des Substrats, um Hygieneprobleme zu vermeiden. Ein sauberer, trockener Bereich im Terrarium (z.B. um den Wassernapf herum) hilft außerdem, die Luftfeuchte kontrolliert zu halten.

Die richtige Ernährung von Vogelspinnen

Vogelspinnen sind genügsame Jäger. Die meisten Arten müssen nicht häufig gefüttert werden – ein ausgewachsenes Exemplar kommt mit einer Mahlzeit pro Woche oder alle zwei Wochen gut aus. Jungtiere hingegen nehmen etwas öfter Futter, da sie im Wachstum sind. Als Futter eignen sich vor allem lebende Insekten. Beliebte Beutetiere sind Heimchen (Grillen), Steppengrillen, andere Grillenarten, Heuschrecken und Schaben. Ab und zu werden auch Wüstenheuschrecken oder bei sehr großen Vogelspinnen pinkies (neugeborene Mäuse) angeboten – Letzteres jedoch nur selten als Leckerbissen, da Wirbeltiere viel Kalzium enthalten, was bei Spinnen zu Verdauungsproblemen führen kann.

Sie erkennen am Hinterleib der Spinne, ob sie Hunger hat: Ist das Abdomen gut gefüllt, prall und rund, ist die Spinne satt. Ein eingefallenes oder sehr kleines Abdomen kann auf Hunger oder Dehydrierung hindeuten. Überfüttern sollten Sie aber keinesfalls – zu viel Futter, vor allem wenn die Spinne es nicht direkt frisst, belastet das Tier und kann zu Gesundheitsproblemen führen. Bieten Sie stets nur ein Futtertier nach dem anderen an und beobachten Sie, ob die Spinne jagt. Was innerhalb von 24 Stunden nicht gefressen wird, entfernen Sie wieder aus dem Terrarium, damit das Insekt die Spinne nicht stört oder anknabbert. Verwenden Sie zum Anreichen der Nahrung am besten eine lange Futterpinzette. So können Sie Grillen & Co. gezielt vor das Spinnentier setzen und müssen nicht mit den Händen ins Terrarium greifen.

Während der Häutungsphasen stellen Vogelspinnen übrigens die Nahrungsaufnahme ein. Zwangsfütterung ist hier natürlich tabu – warten Sie einfach ab, bis die Spinne sich gehäutet hat. Direkt nach einer Häutung ist der Chitinpanzer der Vogelspinne noch weich. Warten Sie ein paar Tage, bis sich das Tier erholt und der Panzer gehärtet hat, und füttern Sie dann erst wieder. Nach einer Häutung haben Spinnen häufig großen Hunger und sollten bald etwas zu fressen bekommen, um ihre Energiereserven aufzufüllen.

Wo kann man Vogelspinnen kaufen?

Lebende Vogelspinnen bekommen Sie in gut sortierten Zoofachgeschäften oder bequem in spezialisierten Online-Shops. Auch unser Online-Shop bietet eine breite Auswahl an Vogelspinnen und Reptilien.

Weitere Infos: Eine Übersicht unserer verfügbaren Vogelspinnen-Futtertiere finden Sie auf der Seite Vogelspinnen Futter & Zubehör (Kategorie „Vogelspinnen“ in unserem Shop).

Hygiene und Pflege

Vogelspinnen benötigen nicht viel „Pflege“ im herkömmlichen Sinne – Sie müssen sie weder baden noch bürsten. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist, für Sauberkeit im Terrarium zu sorgen. Entfernen Sie Futterreste (tote Insekten, nicht gefressene Beutetiere) und abgestreifte Häute der Spinne möglichst zeitnah. Kot der Vogelspinne ist als helle Spritzer an Scheiben oder Einrichtungsgegenständen erkennbar – wischen Sie diesen mit einem feuchten Tuch weg und kontrollieren Sie, ob eventuell Parasiten zu sehen sind. Den Wassernapf sollten Sie alle zwei Tage ausspülen und mit frischem Wasser füllen, damit sich keine Keime ansammeln. Ansonsten ist ein Terrarium, das korrekt eingerichtet ist, recht pflegeleicht sauber zu halten. Eine jährliche Grundreinigung (Gesamtsubstrat wechseln, Terrarium mit heißem Wasser reinigen) ist meist ausreichend. Bei Bedarf können Sie einen speziellen Terrarien-Reiniger verwenden (geeignete Reinigungs- & Hygienesprays finden Sie in unserem Sortiment). Achten Sie darauf, nur mittel milder, für Reptilien und Wirbellose verträglicher Reinigungsprodukte zu nutzen und das Terrarium danach gut lüften zu lassen.

Während der Häutung der Vogelspinne ist besondere Vorsicht geboten: Wenn Sie Ihre Spinne auf dem Rücken liegend vorfinden, bereitet sie sich auf die Häutung vor. Das Tier darf in dieser Phase auf keinen Fall gestört werden! Erhöhen Sie leicht die Luftfeuchtigkeit, indem Sie behutsam sprühen, und lassen Sie die Spinne vollkommen in Ruhe. Die Häutung ist anstrengend – greift man hier ein oder versucht gar, die Spinne „zu helfen“, kann das zu Verletzungen führen. Warten Sie, bis die Spinne die alte Haut komplett abgestreift hat und sich wieder umgedreht hat. Entfernen Sie danach die alte Exuvie (Haut) aus dem Terrarium.

Im Allgemeinen gilt: Vogelspinnen sind Beobachtungstiere. Wenn ihr Umfeld sauber und gut eingerichtet ist, beschränkt sich die Pflege hauptsächlich auf Füttern und gelegentliches Befeuchten des Terrariums. So können Sie über viele Jahre Freude an Ihrem Tier haben, ohne einen hohen Arbeitsaufwand zu haben.

Gesundheitscheck bei Vogelspinnen

Da eine Vogelspinne natürlich nicht zum Tierarzt gebracht werden kann wie ein Säugetier, liegt es am Halter, den Gesundheitszustand regelmäßig zu beurteilen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihre Spinne bei jeder Fütterung oder Reinigung kurz zu beobachten:

  • Körperhaltung: Alle acht Beine sollten normal ausgestreckt oder in Ruhehaltung unter dem Körper angewinkelt sein. Eine Alarmgeste (aufgerichteter Vorderkörper, „Drohen“) zeigt Stress oder Verteidigungsbereitschaft an. Zieht die Spinne ihre Beine unnatürlich unter den Körper (Sterngriff) oder krümmt sie, kann das auf Schwäche oder Krankheit hindeuten.
  • Beine und Gelenke: Prüfen Sie, ob irgendwelche Gliedmaßen fehlen oder verletzt wirken. Austretende Flüssigkeit an Beinen oder Gelenken ist ein Warnsignal – oft ein Hinweis auf eine Haltungsfehler (zu trocken gehalten) oder Verletzung.
  • Hinterleib: Ein gesunder Hinterleib (Abdomen) ist symmetrisch, gut gerundet und frei von auffälligen kahlen Stellen oder Wunden. Kleine kahle Stellen können durch Brennhaare entstehen und sind bei einigen Arten normal. Achten Sie aber auf ungewöhnliche Verfärbungen, Schwellungen oder Parasiten (z.B. Milben).
  • Bewegung: Beobachten Sie, ob die Spinne sich in ihren normalen Mustern bewegt (langsam und vorsichtig, bei Störung auch mal plötzlich schnell). Taumelnde oder unkoordinierte Bewegungen, apathisches Verhalten oder der Versuch, sich ständig zu überhöhen (evtl. um Wärme zu suchen) können auf ein Problem hindeuten.

Sollten Ihnen Unregelmäßigkeiten auffallen, ist es Zeit, genauer hinzuschauen und gegebenenfalls Haltungsbedingungen anzupassen oder einen Experten zu Rate zu ziehen. Lieber einmal mehr prüfen als zu wenig – je früher man eine Krankheit oder Stresssymptome erkennt, desto besser die Chancen, gegenzusteuern.

Behandlung erkrankter Vogelspinnen

Vogelspinnen können durch Verletzungen, Parasitenbefall oder Umwelteinflüsse gesundheitliche Probleme bekommen. Bei Verdacht auf Erkrankung ist zunächst zu überprüfen, ob die Haltungsparameter stimmen: Stimmt die Temperatur und Luftfeuchte? Ist das Terrarium sauber? Oft lassen sich durch Optimierung der Bedingungen kleinere Probleme schon beheben. Bei äußerlichen Parasiten (z.B. Milben) kann man versuchen, das Tier vorsichtig umzusetzen und das gesamte Terrarium gründlich zu reinigen sowie das Substrat zu erneuern. Endoparasiten (innen) sind schwerer festzustellen – auffälliger Gewichtsverlust oder dauerhaft geringes Aktivitätslevel könnten ein Indiz sein, hier hilft nur eine Kotuntersuchung beim fachkundigen Tierarzt.

Hat sich die Spinne verletzt, weil sie zum Beispiel von der Scheibe oder Kletterästen gefallen ist, sollten Sie überlegen, die Einrichtung umzugestalten. Entfernen Sie sehr hohe Klettermöglichkeiten oder polstern Sie den Boden mit mehr Substrat, damit ein Sturz weniger gefährlich wäre. In jedem Fall gilt: Wenn Sie unsicher sind oder die Spinne schwere Symptome zeigt, zögern Sie nicht, einen reptilien-/wirbellosenkundigen Tierarzt zu konsultieren. Einige Tierärzte haben Erfahrung mit Wirbellosen und können wertvolle Hilfe leisten.

Fachmännische Versorgung von Wunden

Kleinere Verletzungen bei Vogelspinnen heilen oft von allein, wenn die Haltungsbedingungen optimal sind. Trotzdem sollte man Wunden im Auge behalten. Blutet die Vogelspinne (erkennbar an austretender hellklarer bis weißlicher Flüssigkeit, der „Spinnenblut“ Hämolymphe), ist schnelles Handeln gefragt: Eine blutende Stelle kann man vorsichtig mit einem in Wasserstoffperoxid getränkten Wattestäbchen betupfen, um die Blutung zu stillen. Alternativ gibt es im Fachhandel oder beim Tierarzt spezielle Wundkleber bzw. -puder für Wirbellose. Solche Heilmittel sollten aber nur mit ruhiger Hand und Wissen angewandt werden – im Zweifel ist ein Tierarztbesuch die bessere Wahl.

Schwerere Verletzungen, etwa ein abgerissenes Bein, sind für eine Vogelspinne zwar nicht unbedingt tödlich (sie kann verlorene Gliedmaßen bei kommenden Häutungen teilweise regenerieren), dennoch muss hier fachgerecht vorgegangen werden. Sollte ein Bein stark beschädigt sein und unkontrolliert bluten, könnte eine Amputation durch den Fachmann nötig sein. Dies sollte wirklich nur ein erfahrener Halter oder Tierarzt durchführen. Mit einem sterilen Skalpell wird dabei das Bein an einer Stelle oberhalb der Wunde abgetrennt. Eine unsachgemäße Behandlung kann der Spinne enormen Schaden zufügen – inklusive Problemen bei der nächsten Häutung.

Grundsätzlich ist es am wichtigsten, Veränderungen an Ihrer Vogelspinne frühzeitig wahrzunehmen. Je schneller eine Krankheit oder Verletzung erkannt wird, desto besser kann geholfen werden. Im Zweifelsfall ziehen Sie immer einen Profi hinzu, anstatt selbst zu experimentieren. So stellen Sie sicher, dass Ihre Vogelspinne im Krankheitsfall die bestmögliche Versorgung erhält und schnell wieder gesund wird.

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